Küchengeräte zum Kochen, Braten und Grillen
Küchengeräte sind die heißen Bräute des Kochs
Ohne Feuerstelle, das wußten schon die Sammler und Jäger Generationen vor uns, geht nichts. Keine warmen Hände und Füße und nichts Gebratenes.
Wir, die Nachfahren dieser Ureinwohner Germaniens besitzen vielleicht schon einen Backofen mit Gas- oder Stromantrieb, Kochherdplatte herkömmlicher Bauart, Ceranfeld, Induktionsplatte, Dampfkochtopf, Dampfgarer, Mikrowelle oder Grill. Vielleicht planen wir auch gerade einen Kauf.
Was wir haben oder wollen ist nicht ausschlaggebend. Damit eine Speise gelingt, müssen wir mit diesem Handwerkszeug umgehen können. Niemand setzt sich ins Auto und gibt Gas. Er liest vorher die Bedienungsanleitung. Daß die höchste Stufe des Kochfeldes dem scharfen Anbraten dient ist klar. Wo die Zwischenstufen für leichtes anbraten, köcheln mit Deckel und ohne oder warmhalten liegen, muß jeder selbst herausfinden. Sonst wird das panierte Schnitzel schwarz, der Blumenkohl gibt seine Verästelungen und Vitamine ab und die Knödel zerlegen sich zum Urbrei. Da nützt es nichts, wenn man Rezepte der Spitzenköche nachkochen will, es wird selten gelingen.
Wer sich noch in der Überlegungsphase befindet sollte sich ein Pflichtenheft aufbauen. Soll der Backofen zugleich ein Kochfeld besitzen oder soll dieses unabhängig betrieben werden? Dann muß man es auch nicht über dem Herd einbauen, sondern könnte es beispielsweise auf der Terrasse anschließen. Hier ist es im Winter kalt, also doch besser in die Küche damit. Eine Anschlußmöglichkeit an Drehstrom muß auch vorhanden sein. Hier sollte niemand selbst sein Talent beweisen wenn er nicht zufällig Fachmann ist.
Backofen mit Umschaltung auf Mikrowelle oder Drehgrill? Backwagen zum vorne herausziehen um nicht die Finger zu verbrennen? Pyrolyse zur Selbstreinigung? Will man vitaminschonend kochen so stellt sich die Frage ob Dampfkochtopf oder Dampfgarer. Ersterer arbeitet mit Druck und bereitet Speisen sehr schnell zu. In den Dampfgarer kann man, weil ohne Druck, jederzeit hineingucken und den Garprozess kontrollieren. Oder je nach Zeitplanung Speisen problemlos hinzufügen. Wie in der Mikrowelle kann man Speisen aufwärmen oder auftauen. Die Kochzeit entspricht in etwa der traditionellen Garmethode auf der Herdplatte.
Mikrowelle ist der Turbolader der nicht jedem liegt. Ich selbst konnte kein Hohelied darauf singen, da alles irgendwie Pampe wurde. Es gibt jedoch jede Menge Leute, die auf diese Garmethode schwören. Vor allem das Aufwärmen ist keine Zeitfrage. Der Dampfgarer verlangt da schon ab 10 Minuten, bei größeren Einlagen sogar bis zu einer halben Stunde. Ein Induktionskochfeld ist eine herrliche Angelegenheit und inzwischen zu erschwinglichen Preisen zu bekommen. Wie beim Wasserkocher ist hier die Aufwärmzeit wesentlich kürzer. Mit dem Wasserkocher kann man übrigens viel Strom sparen. In diesem Kübel aufgekocht und dann in den Kochtopf geschüttet spart das Zeit und Geld. Bis der Kochtopf heiß ist und beginnt das Wasser zu erhitzen ist das heiße Wasser schon im Topf.
Beim Kauf eines Grills ist die Kaufüberlegung genauso wie oben dargestellt. Was will Papa, Mama und Kind? Etwas zum Schwenken und an der Kette ziehen, Schwenkgrill genannt? Eventuell einen runden mit Deckel, damit die Feuerbrunst schnell eingedämmt werden kann wenn Papa Öl aufs Fleisch gießt? Oder vielleicht etwas für Ochse am Spieß? Ohne Spieß kann man selbst im Kugelgrill oder Barbecue-Grill seinen Braten grillen. Sogar viel gesundheitsschonender als über dem offenen Feuer, denn hier kann man die Feuerstelle auf 2 Außenseiten legen. Auf die andere Seite wenden ist jedoch Handarbeit und das lustige und geschmacksanregende Drehen des Grills und Würgen des Drehmotors ist nicht zu vernehmen. Diese dauernd den Geist aufgebenden Drehmotoren gibt es übrigens auch in 220 Volt Version, wesentlich teurer, meist nur auf Bestellung, aber unverwüstlich. Und sie drehen natürlich kräftiger.
Soll unbedingt gedreht werden, so ist darauf zu achten, daß ein Drehstab eingesetzt werden kann und genügend Abstandshalter zur Verfügung stehen. Es gab auch schon einen Gußgrill, bei dem die Feuerschicht vertikal geschwenkt werden konnte. So lag das Fleisch nicht über der Kohle und das Ganze sah aus wie beim Göckelesbeck auf dem Wasen, nur kleiner. Derart innovative Produkte sind seit Jahren nicht mehr zu finden.
Ein Kohlegrill mit Kohleeinsatzgitter zieht besser als ohne, heißt, die Luft kann besser zirkulieren. Ein Alugrill ist zwar leicht, kann jedoch bei zu starker Befeuerung durchbrennen.
Dann gibt es noch Gasgrill, Tischgrill, Gasgrill mit Steinplatteneinsatz oder Lavasteinen, Minigrill fürs Picknick, um die Leute am See einfach mal einzustänkern oder um Rache gegen Musik oder das Leben überhaupt zu nehmen. Ein Holzkohlegrill übergibt an das Grillgut einen einzigartigen Geschmack, den keine andere Grillvariante zustande bringt. Zudem kann durch Mitverbrennen z.B. eines Rosmarinzweiges das Geschmackserlebnis bis zum kulinarischen Schock gesteigert werden.